Innovation
Als Invention wird allgemein eine Neuerung, also etwas, das so bislang nicht existiert hat, bezeichnet. Im Bereich der Technologieentwicklung kann das beispielsweise eine neuartige Programmiersprache sein. Der Prototype Fund fördert Innovation, das heißt die Umsetzung dieser Idee in der Praxis - doch dabei geht es uns nicht nur darum, Neues zu (er-)finden sondern auch darum, bereits Bestehendes in neuen Kontexten einzusetzen oder für die Zivilgesellschaft zu erschließen.
Gerade in Bezug auf Open-Source-Software ergibt es Sinn, bestehenden Code, Libraries oder Schnittstellen zu verwenden, diese aber in neue Anwendungsbereiche zu überführen, sie besser nutzbar zu machen - und auf diese Weise Innovation zu betreiben. In Bezug auf die Prototype Fund-Förderung heißt das, dass eine Idee nicht nur dann als innovativ bewertet wird, wenn eine neuartige Technologie erprobt werden soll, sondern auch wenn ein neues Modul für eine bestehende Software entwickelt oder ein Tech-Stack in einem neuen Bereich angewendet wird.
Innovationstreibende sind bisher oft Unternehmen oder Forschungseinrichtungen. Dabei kann auch und gerade die Zivilgesellschaft ein hohes Innovationspotenzial entfalten, wenn sie die entsprechende Förderung erfährt und Zugang zu den nötigen Ressourcen erhält. Innovation aus der Gesellschaft wirkt auch in deren Interesse. Nutzer*innen sind Expert*innen und finden keine Lösungen um ihrer selbst Willen, sondern kennen die Probleme und Herausforderungen, die sie mithilfe von Technologie angehen wollen, aus der eigenen Lebenswirklichkeit.
Im Prototype Fund fördern wir Innovation deshalb nicht als Selbstzweck. Wir sind der Überzeugung, dass Innovation immer im Sinne der Nutzer*innen und der Allgemeinheit erfolgen soll.
Dafür muss sie sich an bestimmten Kriterien messen lassen:
- Datensparsamkeit: Nutzer*innen geben so wenig Daten wie möglich ab, wenn sie das Tool oder die Infrastruktur nutzen.
- Anwendungsfreundlichkeit: Die Software wird mit Fokus auf die Nutzenden und mit ihrer Beteiligung entwickelt.
- Adaptierbarkeit: Weil eine Software nie per se für alle Anwendungszwecke nutzbar ist, muss sie für unterschiedliche Kontexte anpassbar sein.
- Open Source: Open-Source-Software ist sicherer für Nutzer*innen, weil „Hintertüren“ im Code gefunden werden können. Sie ist ressourcensparend, weil bereits vorhandene Software weiter genutzt und entwickelt werden kann, anstatt wieder von vorn zu beginnen.
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